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Zukunft des urbanen Wohnbaus in Graz

Wohnbauevent „Leichter – Höher – Schneller“ fand großes Interesse bei Fachpublikum

Am 26.09. folgten zahlreiche steirische Bauträger, Architekten und Planer sowie Bauunternehmer der Einladung von Knauf und Knauf Insulation auf den Grazer Schlossberg. Hoch über den Dächern der Stadt wurden die speziell für den urbanen Raum brisanten Themen wie Nachverdichtung, modulares Bauen und moderne Stadtplanung mit hochkarätigen Referenten diskutiert.

Die Veranstalter freuten sich über das rege Interesse. Rund 100 Teilnehmer waren gekommen und Knauf Insulation Geschäftsführer Udo Klamminger MBA konnte gemeinsam mit ihnen den Leiter des Grazer Stadtplanungsamtes Bernhard Inninger sowie Architekt Johann Traupmann, Architekt Werner Rebernig, Geschäftsführer der KMH GmbH Otto Ordelt und Fachverbandsobmann der Immobilien– und Vermögenstreuhänder Gerald Gollenz als Referenten begrüßen.

Udo Klamminger ging in seiner Eröffnungsrede auf das aktuelle Regierungsprogramm und die weltweit rasant voranschreitende Verstädterung ein. „Es gibt drei relevante Themen für die Baubranche: Nachverdichtung und Aufstockung vor neuer Versiegelung von Grünflächen, Förderung von heimischen Baustoffen wie Holz und Förderung der thermischen Sanierung“, so Klamminger. Er forderte die Bebauung von 10.000 Dächern in Österreich und verwies auf eine in Deutschland gestartete Initiative für leistbares Wohnen. Ziel seien 150.000 Wohneinheiten auf Bestandswohnungen in Österreich, um dadurch 15 Millionen m² Fläche zu sparen bzw. nicht zu versiegeln.

Architekt MMAG. Johann Traupmann, bekannt und vielfach prämiert für die neue ÖAMTC-Zentrale in Wien, skizzierte, wie sich aus den Ansprüchen an das Gebäude diese futuristisch anmutenden Sonderformen ergeben haben. „Trockenbau war hier die ideale Lösung, auch hinsichtlich des Brandschutzes. Ziel war es, möglichst wenig Gewicht einzubringen und trotzdem eine tragende Außenwand zu erreichen“, erläuterte Traupmann.

Leistbares Bauen mit Hilfe modularer Bauweise demonstrierte KR Otto Ordelt, Geschäftsführer der KMH GmbH. In nur zwei Wochen könne ein zweistöckiges Gebäude mit 12 Wohneinheiten errichtet werden. „Wir sind mit dem Gebäude in der Produktionshalle fertig, bevor wir zu bauen beginnen. Knauf baut selbst keine Häuser, wir sind aber Systemgeber für modulares Bauen“, erläuterte Ordelt die Strategie.

Wie Nachverdichtung in Wien funktioniert, stellte Architekt DI Werner Rebernig vor. So konnten beispielsweise 128 neue Dachgeschosswohnungen am Goethehof im 22. Wiener Gemeindebezirk realisiert werden. „Es handelt sich dabei um sozialen leistbaren Wohnbau, bei dem vorhandene Infrastruktur genützt wird. Neue Wohnformen sind hier entstanden,“ so Rebernig. Erdbebensicherheit, Brandschutz, Denkmalschutz und Statik seien speziell bei Nachverdichtungen entscheidende Faktoren.

DI Bernhard Inninger, Leiter des Stadtplanungsamtes in Graz, zeigte in seinem Referat den Status quo und Ausblick der Wohnsituation der zweitgrößten Stadt Österreichs auf. „Es gibt jährlich ein Nettobevölkerungswachstum in Graz von 5000 Personen und es gilt dieses Wachstum positiv anzunehmen. Der heute herrschende Entwicklungsdruck erfordert eine gewisse Klarheit, wohin die Reise in der Stadtplanung geht“, erläuterte Inninger. 2000 Wohnungen werden pro Jahr in Graz gebaut, ein sehr großer Teil davon ist in der Nachverdichtung zu finden. „Ressourcen in Form von Boden innerhalb weniger Jahre zu verbauen, wäre verantwortungslos“, ist Inninger überzeugt.

In der abschließenden Podiumsdiskussion zeigt KR Ing. Gerald Gollenz, Fachverbandsobmann des Fachverbandes der Immobilien – und Vermögenstreuhänder auf, dass sich die Stadt Graz in den letzten 10-15 Jahren vom Angebotsmarkt zum Nachfragemarkt bei Wohnungen entwickelt hat. „Jeder will in Graz wohnen, das geht aber nicht. Man sollte auch das gut erreichbare Umland als Lebensraum nutzen“, war einer seiner Lösungsvorschläge.