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Aufstockung in Leichtbauweise

Aufstockung, kein Problem!

Der Neubau eines Gebäudes als „greenfield“ Situation, also freistehende Gebäude auf unbebauten Grundstücken, stellt sich heute schon aus verschiedensten Gründen problematisch dar. In naher Zukunft werden diese Bebauungen im ländlichen Gebiet immer mehr durch intelligente Umbau- Erweiterungs- und Sanierungskonzepte in bereits bebauten Gebieten, meist in urbanen Bereichen abgelöst.

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Was Sie wissen sollten

Leichtbauweise

Beispielsweise hat Wien mit ca. 4100 Einwohnern/km2 eine vergleichsweise geringe Verdichtung gegenüber Barcelona mit ca. 17000 EW/km².

Hohe Grundstückspreise, Landflucht, begrenzte Platzressourcen, Trend zu mehr kleineren Wohnungen - „Single-Wohnungen“, begrenzter Einsatz von Rohstoff und Energieressourcen sind die Trends, die smarte Wohn- u. Gebäudekonzepte erfordern.

Die gegenwärtige Bauaufgabe muss daher sein, bestehende Bausubstanz zu sanieren und umzunutzen.

Die Umnutzung eines bestehenden Gebäudes sollte ganzheitlich betrachtet werden. In die wirtschaftlichen Betrachtungen sind verstärkt monitär bewertbare Größen mit ökologischem Hintergrund (wie Nachhaltigkeit, baubiologisch unbedenkliche Produkte, Lebenszyklus etc.) einzubeziehen, die eine volkswirtschaftlich sinnvolle Umnutzung statt Abriss und Neubau fördern.

Besonders geeignet für eine Umnutzung und/oder Aufstockung sind leichte Ausbausysteme und Leichtbaufassaden. Diese Systeme lassen sich additiv in die bestehende (tragende) Struktur integrieren und ermöglichen die einfache Umsetzung der technischen Anforderungen und der Nutzeransprüche.

Ein sehr repräsentatives Projekt in Linz vereint viele, der oben beschriebenen Anforderungen und Vorteile einer Aufstockung im innerstädtischen Bereich in Leichtbauweise. Die FLUH Bauträger GmbH unter der gestalterischen Leitung von Herrn Architekt Mag. art. Christian Makowetz erstellte gemeinsam mit dem Team der Bieregger I Falkner OG aus Wels das Planungskonzept und betreuten auch die Umsetzung bis zur Übergabe der zwei Dachgeschosswohnungen.

Ausgangssituation:

6-geschossiges Wohn-und Geschäftshaus (Errichtung 1960) mit Steildach und nicht ausgebautem Dachraum am Hessenplatz in der Innenstadt von Linz.

Umplanung Aufstockung:

Einbau von Loggien in den bestehenden Geschoßen hofseitig, Abbruch des Dachstuhls, Errichtung von zwei-geschossigen Penthäusern in Stahlskelettbauweise mit Dachterrassen. Für die Planer war es eine sehr große Herausforderung die Vorgaben der Stadtbildkommission mit der modernen Architektur und den statischen Anforderungen des Baubestandes in Einklang zu bringen. Während uneingeschränkter Wohn u. Geschäftsnutzung im Bestand wurde der Liftschacht um zwei Geschoße erweitert und die Bauarbeiten im Dachgeschoß durchgeführt.

Bauweise:

Die Aufstockung wurde in Stahlskelettbauweise in Verbindung mit Holzriegelbauweise (Ausfachung der Tragkonstruktion), Holzstapel- bzw. Kreuzlagenholzdecken und Feuerschutzbekleidung mit Knauf Fireboard erstellt. Die Lastableitung der gesamten Aufstockung erfolgte über tragendes Bestandsmauerwerk mittels Lastverteilung über Stahlträger, Stahlbetonscheiben im Kern der Aufstockung. Die Außenwände wurden mit Precatecwänden inklusive WDVS beplankt und die Holzriegelwände mit Knauf Aquapanel® und hinterlüfteter Fassade. Der Innenausbau wurde mit Knauf Trockenbausystemen realisiert (Wände- Schächte und Unterdecken).

Die hohen Anforderungen an den Feuerschutz der Zwischendecken (REI30 bis REI90) konnten mit Knauf Fireboardsystemen erfüllt werden. Nur durch den Einsatz der Leichtbauweise, konnte die zweigeschossige Aufstockung realisiert werden. Aus statischen Gründen wäre eine massive Bauweise nicht möglich gewesen. Das flexible Raumkonzept erlaubte bis kurz vor Fertigstellung mehrere Optionen der späteren Nutzung. Letztendlich wurde die Aufstockung durch zwei großzügige Wohneinheiten genutzt.

Vorteile Aufstockung in Leichtbau:
  • Trockene Bauweise, wenig zusätzlicher Feuchteeintrag in den Bestand
  • Gewichtsersparnis, daher statisch einfacher realisierbar, weniger Masse bedeutet auch weniger CO2 Ausstoß und weniger Primärenergieeinsatz
  • Hohe Schalldämmung durch mehrschalige Wände im Trockenausbau
  • Kürzere Bauzeit, da Trocknungszeiten entfallen, keine Stemmarbeiten für Haustechnikinstallationen
  • Hohe Nutzungsflexibilität durch Trockenbauweise — Änderung der Nutzung mit wenig Umbauaufwand möglich.